... noch spür ich ihr warmes Fell in meiner Hand

Aglaia in ihren letzten LebensstundenNun habe ich nur noch Larissa und Canto. Aglaia mußte ich gestern doch noch einschläfern lassen.

In der letzten Woche konnte sie am Mittwoch Abend nicht richtig stehen beim fressen. Immer wieder sackte ihre Hinterhand zusammen. Ich dachte, dass sie vielleicht wieder die Treppe hinunter gefallen wäre.

Am folgenden Tag wurde es so schlimm, dass sie am Abend nicht mehr laufen konnte. Ich fuhr also zu meiner Tierärztin. Resultat, alter Hund von 13 Jahren, Bandscheibenvorfall, ... Spritzen, Wärme etc, OP kommt nicht mehr in Frage

Also heim, homöophatische Sächelchen in der Apotheke bestellt. Hund von gut 25 kg die Treppe hinunter tragen, den restlichen Weg geht das Laufen, wenn ich den Hintern hoch halte. Mein Kreuz knackt, die Knie zittern, wir fallen einmal zur Küchentür hinein.

Erst mal keine Besserung, oder hat da nicht doch was gezuckt? Am Sonntag wieder Spritzen abholen, weiter hoffen. Aglaia sieht sonst fit aus, ist eigentlich guter Dinge. Freut sich über das verwöhnt werden.

Am Montag auch noch keine Besserung, die Füsse geknetet, bewegt, gedrückt, nichts. Weiter herum tragen, mein Rücken beschwert sich, hoffentlich hält er durch.

In der Nacht zum Dienstag ist Aglaia sehr unruhig, brummt viel, will aber jedesmal nur umgedreht werden, nicht raus zum Gassi gehen. Ich baue mir meinen Arbeitsplatz neben ihren Hundekorb auf, beobachte sie und Larissa.

Aglaia versucht ihren Kopf unter meinen Arme zu verstecken, brummt, seufzt. Larissa starrt sie an, und zittert. Ich rufe wieder bei der Tierärztin an, soll am Abend kommen.

Auf dem Rücken, dicht hinter ihren Schulterblättern ist beidseitig der Wirbelsäule eine Handflächen große "Quaddel", die war die Woche vorher viel kleiner gewesen. Ich hatte angenommen es käme von den Spritzen, die sie vorher bekommen hatte. Aber warum wächst die?

Bei der Tierärztin nur noch ein Kopfschütteln, doch ein Tumor, der auf die Wirbelsäule drückt, vermutlich mehr. Innerhalb einer Woche so stark gewachsen. Keine Chance mehr...

Ja, ich hatte es mir gedacht, aber trotzdem es trifft mich hart. Meine "Dicke" nun doch so schnell verlieren, diesmal den Kampf um ihr Leben aufgeben.

So ist wieder eines meiner Mädchen gegangen, das Haus wird langsam leer. Die Larissa, die in zwei Wochen 16 Jahre alt wird ist die letzte meines Chaoten-Teams, wer hätte das gedacht.

Daheim konnten die beiden anderen sich von Aglaia verabschieden, was Larissa wirklich tat. Nun sind wir beide ziemlich bedröppelt, das Herz ist schwer, Weihnachten, bleib wo du bist!

Ach mein geliebtes Mädchen, noch immer spür ich dein weiches, warmes Fell in meiner Hand.